Alexis Korner – Bootleg Him!/ Me/ The Party Album
Der Mann war weniger für seine Musik denn für seine unschätzbaren Verdienste als Guru der britischen Bluesszene bekannt. Und das hat seinen guten Grund. Korner kam mit den Alben seinen diversen Formationen über die elitären Zirkel akademischer Blues-Liebhaber nie so recht hinaus. Dort allerdings genoss er höchste Akzeptanz. Das grelle Rampenlicht, in dem sich viele seiner Schützlinge produzierten, allen voran Rolling Stones, Free und Cream.wardem Halb-Griechen mit der Raspelstimme, so schien es.fast unangenehm. Lediglich mit CCS gelang ihm kurzfristig bescheidener kommerzieller Erfolg. Korner legte Zeit seines Lebens größten Wert auf musikalische Integrität; lieber zog der allenfalls solide Gitarrist durch verräucherte Bluesclubs oder missionierte per Radio und TV ein junges Rockpublikum, dem er die Wurzeln dieser Musik näher brachte. Dabei lohnt es durchaus, sich mit Korners Werk auseinander zu setzen. Etwa mit dem Material, das auf dem lobenswert kompilierten BOOTLEG HIM! 5 zu hören ist. Auf diesem erstmals 1972 erschienenen Album wird Korners Weg aus den späten fünfziger Jahren, als in England noch kaum jemand etwas vom Blues wissen wollte und Alexis mit seiner Gruppe Blues Incorporated in feuchten Keller-Kaschemmen gleichsam wie Johannes der Taufer wirkte, über die sechziger Iahte, in denen er sein Konzept mit lazzund Gospelelementen anreicherte, bis in die frühen Siebziger dokumentiert. Danach jedoch veröffentlichte Korner nur noch sporadisch Soloalben ME 4 (1979) ist eines davon und dürfte mit seinen karg, meist nur mit Gitarre und Harp instrumentierten Songs zum sprödesten, gleichzeitig aberauch eindringlichsten und direktesten gehören, was von ihm auf Platte gepresst worden ist- Das PARTY ALBUM 5 von 1978, aufgenommen aus Anlass von Korners 50. Geburtstag, bietet dagegen eine sinnenfrohe Liederfibel von Rhythm ’n‘ Blues-Standards, dargebracht von einer erlesenen Musiker-Riege unter Führung des Jubilars. Mit dabei u.a.: Eric Clapton, Paul Jones, Chris Farlowe, Zoot Money und Dick Heckstall-Smith. Die Reissues kommen im Original-Artwork mit neuen Liner Notes, jedoch ohne Bonus Tracks.
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