Qilaash

Das einleitende Zitat auf diesem Album ist einem Interview mit Asian Dub Foundation entnomme. und verdeutlicht die kritische Situation der asiatischen Popmusik in Großbritannien:“Wir hätten genauso hohe Verkäufe in England, wenn bestimmte Vertriebe und Plattenläden nicht mit dem immer gleichen Satz kämen: Asiatische Musik verkauft sich nur an Asiaten.“ Eine Aussage, der nach den Erfolgen von Cornershop, Natacha Atlas oderTalvin Singh nur noch mit der Empfehlung für einen Arztbesuch entgegnet werden kann: Ein klarer Fall von tauben Ohren! Vielleicht kann dieses fein kompilierte Album mit zwölf Tracks im Schnittfeld von Pop, Dancefloor und asiatischen Roots da ein bisschen Abhilfe schaffen. Neben den Stars der Szene (u.a. Transglobal Underground, Fun-Da-Mental, Natacha Atlas) sind auf QILAASH eine Reihe von Künstlern vertreten, deren Sound-Entwürfe die Aktualität des asiatischen Underground nachhaltig unterstreichen: World-Music-DJ Cheb I Sabbah, der mit muslimischen Sängern und Instrumentalisten auf Ragga-Basis die Tuchfühlung zum Dancefloor sucht; das französische Duo Recycler im Schnittfeld von traditionellen Tabla-Beats, indischen Gesängen und zeitgemäßen Dub-Arrangements, und schließlich Juttla, der britische Drum ‚N‘ Bass-Musiker mit den martialischen Samples aus indischen Film-Klassikern. Selbstredend versteht sich dieses Album als eine Liebeserklärung an die Ursprünge: QILAASH ist der Name eines Stammes, der in einem Tal naheChitral/Pakistan lebt: vollkommen isoliert vom Rest der Welt und von allen kulturellen und politischen Entwicklungen.