Silent Poets – To Come

Beim französischen Label Yellow (Kid Loco, Dimitri From Paris) orientiert man sich verstärkt zur Welt hin. In Richtung Japan zum Beispiel, Heimat der beiden stillen Poeten Takahiro Haruno und Michiharu Shimoda. Die schweigen hartnäckig und lassen ihre elektronischen Instrumente sprechen. Oder ihr stattliches Gastgesangspersonal. Von melancholischen Streichern umgeben, entführen die New Yorker-Hip-Hop-Dichterinnen Anomalies mit spiritualistischem Antrieb in eine bessere Welt. In „I Will Miss This Holy Garden“ gibt es ein Wiederhören mit der ätherischen Stimme von Virginia Astley zu feiern, die ihre entrückten Sangesblüten an der Pop-Peripherie des Eighties sprießen ließ. Eine jüngere Vertreterin dieser Spezies ist Kirsty Hawkshaw. Sie macht „Where The Sidewalk Ends“ mit einer Mischung aus Weltschmerz und björkigem Kieksen zum Highlight. Unspektakulär dagegen der Flüsterbeitrag des britischen Trauerpop-Grandseigneurs Terry Hall. Egal. Diese beachtlichen TripHop-Produktion öffnen die Augen all derer, die nach der Welle unbeschwert-kindlicher Easy-Party-Schlager glaubten, in Japan sei die Pop-Szene nicht erwachsen.