Sara Hickman – Spiritual Appliances
Sara Hickman ist durch eine harte Schule gegangen. Als sie 1989 mit EQUAL SCARY PEOPLE startete, galt sie als vielversprechendes Happy-Go-Lucky-Girl, als Folk-Hoffnung mit großer Zukunft. Schnell wurde eine Major Company auf die Texanerin aufmerksam und nahm sie unter Vertrag, um sie zum Star aufzubauen. ‚ Doch daraus wurde nichts. Hickman ‚ erkannte schnell, dass sie ihre Seele I nicht an den Teufel (sprich: Kommerz) 1 verkaufen konnte und trennte sich desillusioniert von der Plattenfirma. Es folgten private Probleme: Nach einer schmerzhaften Scheidung blieb sie als allein erziehende Mutter zurück (das Töchterlein hört auf den schönen Namen Uly Blessing). Mittlerweile hat sich die Sängerin/Songschreiberin aus dem „Lone Star State“ anscheinend wieder gefangen. Ihr sechstes Album, die Raritätensammlung MISFITS nicht mitgerechnet, zeigt sie als gereifte Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Der Blondschopf singt auf der Platte von Selbstfindung und Selbstbehauptung, macht sich Gedanken über das Älterwerden und die Vergänglichkeit des irdischen Daseins, berichtet von Mutterfreuden und den Wunden, die die Liebe ihr geschlagen hat. Auch musikalisch hat sich Sara offensichtlich emanzipiert. Wurde sie früher aufs Folkie-Image reduziert, so erlaubt sie sich inzwischen mit Instrumenten wie Klarinette, Didgeridoo, Cello und Waldhorn auch ganz andere Töne. Sie hat Pop-Ohrwürmer, Angejazztes sowie Reggae im Repertoire. Und sie versucht sich erfolgreich an klassizistischen Orchesterpartituren, Latin Music und Beatleskem. So klingt eine erwachsene Frau, die aus ihren Fehlern gelernt hat und mit sich selbst im Reinen ist.
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