Fool’s Garden – For Sale
Schüchtern,fast zaghaft hört man Sänger Peter Freudenthaler die Zeile des Openers „Where Are You“ singen. Wen meint er, nach wem verlangt er? Freundin, Freund, Mama, Papa? Vielleicht begehrt er aber auch nur zu wissen, wo all die tapferen Menschlein sind, die sich bisher nicht schämten mit einer Fool’s Garden-Platte in der Fußgängerzone ihrer Wahl angetroffen zu werden. Aber um allen den Wind aus den Segeln zu nehmen, eines schon mal grundsätzlich vorne weg: Die Neue von Fool’s Garden ist mit Sicherheit nicht so schlecht, wie viele behaupten werden. Ob sie aber auch so gut ist, dass man sie sich unbedingt kaufen muss, sei dahingestellt. Das liegt zum einen daran, dass die Herren Freudenthaler und Hinkel ja bekanntlich klauen wie die Raben: Beatles ohne Ende, Oasis sowieso. Aber wer aus den Versatzstücken populärer Musik etwas Hörbares, gar Akzeptables zusammenschustert, muss nicht grundsätzlich ein schlechter, einfallsloser Musikant, gar Mensch sein. Ganz im Gegenteil verstehen es die wackeren Schwaben ganz hervorragend, altbekannte, aber völlig legitime Pop-Zitate. -Hommagen und -Huldigungen mit eigenem Ideenreichtum zu verschmelzen. So entsteht eingängige – und ich verzichte hier bewusst auf dieses: „…internationalen Ansprüchen gerecht werdende…“-Blabla, welcher Engländer oder Amerikaner käme schon auf die Idee, sich jedes Mal wenn eine einheimische Band etwas veröffentlicht, dies ausdrücklich zu erwähnen – Popmusik, die durchaus Spaß macht und mit gefälligen Kompositionen das eine oder andere Mal aufhorchen lässt. Die Produktion gefällt, die Streicher- und Bläser-Arrangements haben Hand und Fuß und Peter Freudenthaler ist intonationssicherer als je zuvor. Aber alles in allem ist es halt schon recht beliebig und im schlimmsten Fall driftet es eben doch wieder, wie bei „It Can Happen“ oder „Today“ in diese super-seichte und nur allzu blöde Schlager-Schunkel-Kiste ab. Und dann weiß man auch wieder wo man ist: nicht in Manchester sondern im biederen Schwabenländle.
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