Steve Earle – Transcendental Blues
EPIC/SONY MUSIC Roots Rock comes home. Nach seinem formidablen Ausflug ins Bluegrass-Reich der Banjos und Waschbretter, THE MOUN-TAIN, aufgenommen mit der grandiosen Del McCoury Band, kehrt Steve Earle nun also zurück zum puren Rock’n’Roll. Kraftvoll, rau und raspelig wie eh und je stampft denn auch gleich der Opener „Transcendental Blues“ aus den Soxen – ganz als wollte uns der Meister klarmachen, wo’s anno 2000 langgeht. Man lässt sich nur zu gerne beschwatzen, also gut, die alte Tele in den Fender Amp gestöpselt, Cowboystiefel und Lederjacke angelegt und die Marlboro ins Gesicht gesteckt. Über weite Strecken von TRANSCENDENTAL BLUES kracht und poltert es wie seit den denkwürdigen Tagen von COPPERHEAD ROAD und THE HARD WAY nicht mehr. Macht immer noch tierischen Spass. Aber Earle wäre nicht der große Americana-Zampano, der er nun mal ist würde er nicht von seinen Ausflügen der letzten Zeit wunderbare Zutaten für seinen ureigenen Stilmix mitgebracht haben. Und so gibt’s zwischendurch sogar irisches Folkgefiedel („Steves Last Ramble“,“The Galway Girl“), allerdings in der robusten Gangart des Chefs; und auch wieder reinrassigen Bluegrass („Until The Day I Die“), gefolgt vom knochentrockenen Riff-Rocker „All Of My Life“; zum krönenden Abschluss dann noch eine von diesen typischen, zur Akustikgitarre vorgetragenen und mit ein wenig Mandolinengesäusel verzierten Gänsehaut-Balladen: „Over Yonder (Jonath3n’s Song)“. Keiner versteht sich derzeit so gut darauf, die wichtigsten Roots-Stile mit der Energie und Dynamik des Rock’n’Roll zu verbinden. Und wer dabei auch noch so viel charismatische Personality rüberbringt wie dieser knorrige Mittvierziger aus Fort Monroe, Virginia, den darf man getrost zu den ganz Großen zählen.
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