Bob Marley – In eigenen Worten :: Von Ian McCann
PALMVRA VERLAG. 160 SEITEN. 20.8O MARK
Ob ein Buch der Reihe IN EIGENEN WORTEN lesenswert ist oder nicht, hängt natürlich in erster Linie von jenem Menschen ab, der da zu Wort kommt. Einen Autoren gibt es nicht, lediglich einen Herausgeber, der all die Zitate auswählt und in mehr oder minder sinnvolle Zusammenhänge stellt. Um es gleich vorwegzunehmen: Für Fans der Reggae-Ikone ist BOB MARLEY ¿ IN EIGENEN WORTEN mit größter Sicherheit ein Volltreffer. Der Mann aus Jamaika plaudert freimütig über Musik und Politik, Frauen, Gras und seine Lebensweise, über Afrika, Gewalt und sein Dasein als Berühmtheit. Das freut den Fan, gewährt es doch recht tiefgehende Einblicke in die Person Bob Marley, weshalb das Buch seinen Zweck außerordentlich gut erfüllt. Denn wer außer den Fans Marleys zieht sich 160 Seiten lang O-Töne von His Bobness rein? Eben. Wer jedoch tatsächlich nur mal so eben erfahren möchte, wie ein bekannter Musiker aus der sogenannten Dritten Welt ebenjene und auch die erste und zweite sah, oder wer philosophische/spirituelle Tiefsinnigkeiten und sonstige Denkanstöße erwartet, der wird wohl eher enttäuscht werden. Denn das, was Marley in mehrheitlich schlichten Worten zu Protokoll gab, mag herzensgut gemeint gewesen sein, ist jedoch inhaltlich wie formal nicht immer spannende oder gehaltvolle Lektüre – man muss sich schon sehr für Bob Marley interessieren, um davon begeistert zu sein. Beispiele gefällig? „Viele Menschen müssen sterben. Frag mich nicht, warum. Das Böse muß vernichtet werden.“ Oder:“Wenn Du tot bist, bist Du tot.“ Auch lernen wir, dass Geld nicht glücklich macht, dass Afrika und Gras gut, dass Alkohol und die USA schlecht sind. Hm, tja, fassen wir also kurz zusammen; Zumindest Rastas können getrost zugreifen, auch wenn das Buch nicht auf Hanfpapier gedruckt ist.
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