Wannadies – Yeah
Och nö, was ist denn mit den Wannadies passiert? BAGSY ME von 1997 war eine dieser großartigen Sommerplatten, die einen Smash-Hit nach dem anderen abwarf. Dank Leonardo und dem dazugehörigen „Romeo und Julia“-Film hatten sie dann mit ihrem Soundtrackbeitrag“You And Me Song“ auch tatsächlich einen veritablen Hit, viele weitere hätten folgen müssen. Aber was haben die Schweden gemacht? Drei Jahre Pause, das hat noch keiner Power-Pop-Band gut getan. Zuviel Zeit zum nachdenken, grübeln, taktieren. Und so klingt jetzt YEAH leider überhaupt nicht so „yeah“ wie erhofft. Irgendwie schlapp, ausgelaugt, ohne die „Overdrive“-Energie der letzten Platte. Da können die Gitarren noch so bratzen, die Harmoniegesänge gen Himmel zwitschern und die Welt in rosa Farbe getaucht sein, irgendwie zündet die Rakete nicht. Wer alles richtig machen will, landet später nicht selten auf dem Hosenboden. Man hört Anklänge an Blurs „Song #2“, auch welche an „Smells Like Teen Spirit“, die Balladen ertrinken geradezu im Orchester-Schwulst, dann wird die Punkrock-Keule rausgeholt, und am Ende tut sich eine große Leere auf. Schade eigentlich. Erinnert sich noch jemand anThrowThat Seat In The Garbagecan? Waren eine tolle Popband, bis zu viele Ratgeber und Manager ihren Senf beimischen mussten und die Band ins Nichts führten. Einen ähnlichen Eindruck macht YEAH. Auch hier scheinen zu viele Karriereberater ihre Finger im Spiel gehabt zu haben. Ric Ocasek, ex-Cars-Sänger und Power-Pop-Hochglanz-Produzent, der zuletzt Guided By Voices auf austauschbares Stadionrock-Format umformatierte, hat jedenfalls deutlich seine Spuren hinterlassen. Und schwupps-wird aus mitreißenden Überzeugungstätern eine professionelle Lärmcombo ohne Profil.
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