Omara Portuondo – Buena Vista Social Club Presents Omara Portuondo :: Kubanisch
Eigentlich würde schon allein das Etikett „Buena Vista Social Club Presents…“ genügen, um diesem Album höchste Ausmerksamkeit zu verschaffen – selbst wenn darauf der größte Schund zu finden wäre, was im Falle von Omara Portuondo freilich in keiner Weise zutrifft. Die 70-jährige, in Havanna geborene Sängerin treibt sich seit 50 Jahren auf den Bühnenbrettern herum und veröffentlicht nun – wie viele andere Charakterköpfe des Social Clubs auch – ein eigenes Solo-Album. Insider kennen und schätzen sie bereits durch ihren Gesang in Wim Wenders‘ Buena-Vista-Film, insbesondere durch das eindringliche, gemeinsam mit Ibrahim Ferrer gesungene Duett „Silencio“, das die Herzen rührte. Wie Ferrer besitzt auch die oft als „kubanische Edith Piaf“ titulierte Portuondo echte Klasse und die Fähigkeit, ihre Lieder emotional bis zur Neige auszuleben. Wer sich also schon bisher vom kubanischen Boom hat mitreißen lasen, wird auch gern in Omara Portuondos Sons und Boleros baden wollen – in diesem schier unglaublichen Erfahrungsreichtum und dem hell lodernden Feuer, das all diese alten kubanischen Damen und Herren selbst im Herbst ihres Lebens noch freizügig versprühen. Natürlich mischen sie wieder alle mit – der „Super-Opa“ Ibrahim Ferrer und der Guitara-Virtuose Compay Segundo, aber auch der 80-jährige Rüben Gonzales am Piano. Was soll man noch mehr dazu sagen? Sie, die in den Fünfzigern noch mit Nat King Cole gesungen hatte, zeigt allen jungen Hüpfern, warum der Saft- und Kraft-erfüllte Cuban Jazz heutzutage berechtigt ein gewaltiges Revival feiert.
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