Bill Laswell – The Seven Centers; Sacrifice
Stand es nicht geschrieben? Vor vier Wochen, und an dieser Stelle? Bill Laswell macht zu viele Platten. Jetzt sind wieder zwei Alben des nimmermüden Musikers und Produzenten – unter den Projektnamen Chakra und Divination – erschienen. Die wurden zwar bereits um 1997/98 aufgenommen, haben aber erst jetzt den Weg nach Deutschland gefunden. Da wäre zunächst THE SEVEN CENTERS 2, das die Plattenfirma als eine „poetische Reise durch Körper und Geist“ anpreist, in der Realität jedoch ein kaum anhörbares Konglomerat aus östlichen Spoken Word-Weisheiten und ambienten Ethno-Sounds darstellt. Das klingt dann wie der Soundtrack zum Volkshochschulkurs „Esoterik’für Anfänger“. Da helfen auch die ansonsten zuverlässigen – üblichen Verdächtigen (Nicky Skopelitis, Graham Haynes) und eine Armada hochkarätiger Gäste nicht (Pharoah Sanders,TrilokGurtuJah Wobble, Schauspieler Willem Dafoe). Genug geschimpft, schließlich gibt’s ja SACRIFICE 4 Und darauf zeigt Laswell wieder einmal, dass er damals wirklich dabei war, als Brian Eno das Genre „Ambient“ erfunden hat. Halbdunkle Soundscapes,flirrende Elektronik und breite Basssounds legen das Fundament, über das die elektrische Zither des amerikanischen Weltmusikers Laraaji (bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Brian Eno) seltsam wehmütige Klänge legt. Warten wir ab, was Bill Laswell nächste Woche so macht.
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