Nina Simone – Forbidden Fruit/Nina Simone Sings Ellington/Folksy Nina
Beim weißen Publikum wurde Nina Simone erst Mitte der 6oer-Jahre bekannt, als sie sich mit Afrofrisur und aufbegehrenden Protestsongs zur Bürgerrechtskämpferin wandelte. Doch auch vor dieser Zeit veröffentlichte die schwarze Vokalistin und Pianistin freilich schon erstklassige Platten. Drei wunderschöne LPs aus dieser Frühzeit ihrer Karriere wurden jetzt auf zwei CDs zusammengefasst. Da wäre zunächst einmal FORBIDDEN FRUIT aus dem Jahr 1961. Simone zeigt sich hier von ihrer Jazz- bzw. Blues-Seite und singt zehn Lieder, die in Fassungen anderer Künstler berühmt wurden. So stammt etwa „Where Can I Go Without You“ aus Peggy Lees Repertoire. „Memphis In June“ ist mit Hoagy Carmichael assoziiert. Und.,I Love To Love“ wurde ursprünglich für Lena Hörne geschrieben. Ihr besonderes Talent, sich Fremdmaterial einzuverleiben und zu ihrem eigenen zu machen, demonstriert die Sängerin, die 1933 als Eunice Kathleen Waymon das Licht der Welt erblickte, auch auf NINA SIMONE SINGS ELLINGTON (1962). Die US-Amerikanerin interpretiert hier unvergessene Kompositionen vom Duke („Solitude“. „I Got It Bad“ „Satin Doll“). FOLKSY NINA erschien 1964 auf dem Colpix-Label, als Nina diese Firma bereits verlassen hatte. Ihr früherer Vertragspartner stellte einfach ohne ihr Wissen Überbleibsel aus dem Archiv zusammen. Was nun aber nicht heilst, dass es sich dabei um eine Verwertung unbedeutender Reste handelt. Im Gegenteil! Die Titel der Compilation, größtenteils bei einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall mitgeschnitten, gehören zum Besten, was es von Nina Simone auf Tonträger gibt. Die Tochter einer Methodistenpredigerin trägt hierin bester Spiellaune israelische Traditionais, Kinderlieder wie Pete Seegers „Hush Little Baby“ und Leadbellys Blues „Silver City“ vor.
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