Jon Spencer Blues Explosion – Extra Width/Mo‘ Width; Orange; Experimental Remixes; Techno Animal Remix EP :: Manisch

Oft hat’s was Gutes, wenn sich eine Band auflöst. Bei den schlechten ist’s eh klar, warum. Und bei Pussy Calore, der semi-legendären Mittachtziger-Post-Hardcore-Band aus Washington, DC, war’s auch gut, dass mal ein Ende war. Aus der Asche dieser -jetzt mal ehrlich – ziemlich unanhörbaren einen Band, erwuchsen nämlich ab Anfang der goer-Jahre drei ziemlich anhörbare Bands. Gitarrist Neil Hagerty gründete die Royal Trux und Sänger/Gitarrist Jon Spencer zunächst (1989) Boss Hog und dann (1990) die Jon Spencer Blues Explosion. Zusammen mit Gitarrist Judah Bauer und Schlagzeuger Russell Simins kochte Spencer fortan ein heißes Gebräu aus Alternative Rock, 7oer-Jahre-Funk und Post-Punk, das den Blues im Namen – wenn überhaupt – nur als schwer dechiffrierbaren Code enthielt. EXTRA WIDTH 4,das zweite Album der Blues Explosion von 1993-in der Neuauflage um die elf Tracks des ‚gsers MO WIDTH ergänzt -verband vortrefflich Spencers Hardcore-Vergangenheit (manischer Gesang, verzerrte Gitarren) mit seiner Vorstellung von lärmigem, ausgeticktem Funk (man höre nur“Afro“ und staune). Ein Konzept, das wesentlich stringenter auf dem ’94er-Album ORANGE -5-k umgesetzt wurde und damit den Grundstein für den Kultstatus der Blues Explosion legte. Der Trash-Rock kommt hier ungleich schärfer und Jon Spencer klingt wie ein Elvis-Imitator auf Horrortrip. Auf EXPERIMENTAL REMIXES 5 wurden 1995 Stücke von EXTRA WIDTH und ORANGE von großen Namen (U.N.K.L.E., Beck, Moby, Killah Priest, Dub Narcotic Sound System) bearbeitet. Mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen: So machten U.N.K.L.E aus „Bellbottoms“ ein feines Stückchen orientalischen HipHop und Konsensmusiker Beck nahm sich in zwei Remixen dem Stück „Flavor“ an. Die Neuauflage wurde um vier neue Remixe des großen Prince Paul erweitert. Die TECHNO ANIMAL REMIX E 5 schließlich enthält genau das, was uns der Titel bereits andeutet: (vier) Remixe des famosen britischen Duos Kevin Martin und Justin Broadrick aka Techno Animal.