Sven Väth – Contact
FUSION, das letzte Opus des Frankfurter Techno-Fürsten, war eine Erleichterung. Der Ambient-Trance-Nebel hatte sich gelichtet, Meister Väth hatte wieder Lust auf kickende Clubsounds. Den Faden der Aktualität scheint er gleich wieder aufzunehmen, wenn er sagt: „Things are always changing, I think that is alright, I like to discover all different things.J don’t want to stand still, I want to look into the light.“ Aber was ist das denn für eine Aussprache? Das Wort „Pathfinder“, zugleich Titel des Openers, klingt mit zischendem „s“ deutscher wie es kaum geht. Kurz darauf entlädt er, dieses Mal weitaus souveräner im Mutterdialekt, „einen Waggon voller Geschichte“. Ertappt! CONTACT ist ein Retro-Album im elektronischen Kontext. Die Synthies tuckern wie bei den frühen Depeche Mode, Devo oder DAF. „Dein Schweiß, der Nektar meiner Begierde“, sagt Väth mit ziemlich fiesem Unterton und der Kühle eines Eisfachs. Der Weltmann auf teutonisch-düsteren Irrwegen? Zudem ergeben die einzelnen Tracks kein stimmiges Gesamtbild. Elemente aus NewWave, Electro.Ambient und Techno werden scheinbar willkürlich aneinander gepappt. Absoluter Tiefpunkt einer wirklich nicht guten Platte ist der Moment, in dem Väth selbstoffenbarend erklärt:,,! lost my senses, balla balla“. Da spielt Väth plötzlich den Clown zu Euro-Dance-Schlock. Musste
das alles sein? Dieses verwirrende und geschmacklich bedenkliche Patchwork rückt Väth in die Nähe von Rammstein. Ein unverzeihlicher Absturz.
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