Moloko – Things To Make And Do
Roisin Murphy und Mark Brydon sind wie Feuer und Wasser: Nicht einmal darauf, wie man ihre Musik zu hören hat, können sich die beiden einigen. Roisin. „Moloko ist ein Diskurs. Ein Teil Boxkampf, ein Teil Konversation. Wir bemühen uns, reine Musik zu machen“. „Nein“, widerspricht Mark.“Es ist total unsaubere Musik.“ Nimmt man diese Aussagen zu ihrem letzten Album I’M NOT A DOCTOR für bare Münze und wendet sie auf das neue, dritte Werk an, so hat diesmal die Konversation gegen den Boxkampf gewonnen – nach Punkten, freilich. Noch immer sind sie da, die Gap-Band-Grooves und Synthetik-Funk-Fanfaren, die Unruheherde durch Wirbel und Loops. Aber das Duo spielt den Hörer nicht mehr ständig schwindlig. Statt dauernd Harmonien in Melodien aufzulösen, tragen plötzlich Akkorde, die früher wegbrachen wie dünnes Eis. Nach dem gewohnt hitzig-kalten Opener „Pleasure Seeker“ birgt das glamouröse „Absent Minded Friends“ die erste Überraschung: Roisin, die Göre, die ihre musikalische Sozialisation im Manchester von Rave, Funk, HipHop und Sub Pop erfahren hat, ist hier ganz Dame.“Being is Bewildering“ darf sich ohne Störmanöver zu einer wunderhübschen Ballade auswachsen, und auch so werden nicht mehr Streicher, Gitarre und Orgel durch Fader und Vocoder gejagt. Und nach dem wirren Knaller „If You Had A CrossTo Bear…“ schließen Moloko zum Schluss mit einer versöhnlichen House-Version des vormals fiebrigen „Sing It Back“ den Kreis zu ihrem letzten Album.
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