Bill Laswell – Hear No Evil
Bill Laswell – oder besser: seine Anhängerschaft – hat ein Problem-. Der Mann macht einfach zu viele Platten. Dass unter dem Output von -geschätzt -jährlich 30 Alben viel Spreu und wenig Weizen ist, liegt in der Natur der Sache. Nicht genug damit, dass der Produzentenguru alle zweieinhalb Wochen eine neue Platte am Start hat, jetzt geht er mit HEAR NO EVIL auch noch die Aufarbeitung des eigenen Backkatalogs an. Das Album -1988 bei Virgin erschienen – kommt als Doppel-CD mit dem Original auf CD 1 und den Bearbeitungen zweier Stücke auf CD 2. Mithilfe von Shankar (Violine), Nicky Skopelitis (Gitarren), ZakirHussain (Tabla), Aiyb Diengh (Percussion) und Daniel Ponce (Percussion) kreierte der ßassmeister auf dem Original HEAR NO EVIL-Album seinen typischen Mix aus weltmusikalischen Versatzstücken, Rock-Rhythmen, quäkendem Bass und ambienten Soundstrukturen. Wobei wir bei einem anderen Problem Laswells wären. Oft – und gerade hier – bewegt sich seine Musik auf dünnem Eis, überschreitet sie die Grenze zwischen Gutmusik und esoterischem Geplänkel und verkommt somit zur nichtssagenden Fahrstuhluntermalung. Interessanter schon, was Laswell auf CD 2 veranstaltet. „Lost Roads Orchestral Site“ ist ein schnuckelig orchestriertes Stück Ambient und „Kingdom Come Ambient Site“ erinnert an jene Zeit Ende der 70er, als Laswell zusammen mit Brian Eno das Ambient-Genre „erfunden“ hat. Beide Stücke sind mit stark akzentuierten Tabla-Rhythmen angereichert. Licht und Schatten, gut und schlecht halten sich hier die Waage. Macht dann unterm Strich.
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