Diverse – The Sound Of Cologne Zwei

The Sound Of Cologne Zwei

KOMPAKT/NEUTON Sinnbild, visionäre Symbolik oder einfach nur artifizielles Gedöns – wer weiß das schon so genau? Nicht zu übersehen ist jedenfalls dies: Auf dem Cover von THE SOUND OF COLOGNE ZWEI ist ein Ausschnitt des Dionysos-Mosaikes abgebildet, einem der bekanntesten Funde aus dem Römischen Köln. Partielle Kenntnis von Geschichte hat schließlich noch keinem geschadet. Artwork und Inhalt: Beide sind sie bunt, die kleinen Teile ergeben das große Ganze – hier das flächige Bildwerk, dort die elektrische Musik aus Köln. Die allerdings ist eher inhomogen und das ist gut so, weil es die Sache spannend macht. Jürgen Paapegibt mit „Triumph“ funky Britzel-Elektronik, Salz schalten auf Chill-In und haben den Mumm zur dubbigen Lücke, und Reinhard Voigt präsentiert mit „Robson Ponte“ einen linear gestrickten Stomper. Hagedorn indes, eine Hälfte der fabulösen Computerjockeys, lässt seine Beats wie sanfte Wellen plätschern während Jörg Burger, diesmal unterwegs als Trinkwasser, mit „Extraleben“ dezent Referenzen an 8oer-Jahre Synthie-Pop pflegt. Abwechslung gibt es also nicht nur reichlich, sie findet von Track zu Track statt. Was zweifellos der erste Pluspunkt dieser Compilation ist. Ein zweiter: Die Zusammenstellung ist Werkschau und Überblick zugleich – und bringt so auch den Menschen elektrische Musik nahe, die nicht alle naselang in hippen Plattenläden den Tag vertrödeln und die neuesten Maxis von schätzungsweise 243 obskuren Labels abgreifen können. Und wer das Dionysos-Mosaik mal live bestaunen möchte, begebe sich ins Römisch-Germanische Museum.