The Chieftains – Water From The Well
Dass die Chieftains – neben den längst verblichenen Planxtydie Könige des Irish Folk ohne namhafte Gäste, Ausflüge ins befreundete Ausland oder Filmscore-Aufträge etwas zuwege brachten, ist schon ein paar Jährchen her. Ein ums andere Mal vertröstete Paddy Moloney, leutseliger wie umtriebiger Oberhäuptling, treue Fans – und eigene Kollegen. „Unser nächstes Album muss Chieftains pur werden, sonst steinigen mich die anderen“, sagte er Ende ’98 grinsend im Interview – und hub an, von norwegischen Sängerinnen und italienischen Kirchenmusikern zu schwärmen, von diesem Projekt und jener Kooperation. The world is not enough for Paddy Moloney und WATER FROM THE WELL das Album, auf das man fast nicht mehr zu hoffen wagte: eine herzerwärmende Reise über die Grüne Insel, von Ost nach West, von Süd nach Nord, auf Pop, Pomp und Prominenz ebenso verzichtend wie auf Guinness-induzierten „Wild Rover“-Singalong, stattdessen die rustikale Schönheit von Jigs und Reels und Songs feiernd. Zurück zu einer Musik, die glüht wie Torf im Kaminfeuer, die brennt wie Moonshine-Whiskey in einer trockenen Kehle, die perlt wie der Regen, der sanft auf die Hügel von Connemara fällt, die flüstert wie der Wind, der vom Meer herüberweht. Zurück dorthin, wo alles begann. Willkommen zu Hause, Chieftains.
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