Asian Dub Foundation – Community Music
FFRR/LONDON/EASTWEST Das Festival des politischen Liedes geht weiter. Erst Rage Against The Machine, dann Primal Scream und Smith & Mighty. Sogar Bowery Electric schlagen mit „Freedom Fighter“ kritische Töne an. Und nun der dritte Streich von Asian Dub Foundation. Das Londoner Quintett hat sich in den vergangenen zwei Jahren vom Exotikum zu Anführern der jungen asiatischen Musikszene in Britannien hochgedient. Doch was bisher war, wird von dieser brisanten und packenden Produktion noch in den Schatten gestellt. „Hear my warcry“ schnaubt Rapper Master D in „Rebel Warrior“, während der Bass unaufhörlich pumpt und sich die Gitarre unwirsch hindurchfräst. Asian Dub Foundation, das ist modernes Multikulti-Massaker mit Message. Der Beat kommt aus dem Jungle, der Bass hat Dub-Reggae intus, an der Gitarre klebt Punk-Rotz und die Texte könnten Menschenrechtsorganisationen nicht besser formulieren. Im Gegensatz zu bisherigen Asian Dub Foundation-Arbeiten, die wegen ihrer Stilvielfalt und Energie landläufig unter dem missverständlichen Begriff Crossover abgelegt wurden, ist man nun ob der Songschreibe und Arrangierkunst geneigt, das Stichwort agitatorischer Pop zu bemühen. Songs wie „New Day New Life“, „Collective Mode“ oder „The Judgement“ prägen sich im nu ein. Nur mit dem Blair-kritischen und sarkastischen Postulat „Real Great Britain“ lassen es ADF zum wilden Amoklauf Rage’scher Aufgebrachtheit kommen. Man will schließlich aufstacheln. Ob sanft oder derb: COMMUNITY MUSIC ist in jeder Hinsicht das Reifezeugnis einer Band, an der kein Weg mehr vorbei führt.
Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-25 $2 50 57 (s. ME/S-Hotline 5. 49)
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