Alan Lomax Louisiana Recordings: Cajun & Creole Music I/Alan Lomax Louisiana Recordings: Cajun & Creole Music II
Die Welt wäre wohl eine andere ohne Alan Lomax. Zumindest die musikalische, denn ohne die umfangreichen Überlieferungen des amerikanischen Jägers und Sammlers, der seit 1933 mit dem Mikrofon und einem Aufnahmegerät durch die Welt reiste, um vor Ort unverfälscht Musiktraditionen einzufangen, wäre manches, was heute selbstverständlich als Stilmittel in die moderne Musik fließt, im Mülleimer der Musikgeschichte gelandet. 1934, als Lomax im Alter von 19 Jahren mit seinem Vater John erstmals in den tiefsten Süden Louisianas reiste, um das im Vorjahr gestartete Unternehmen „to record living folk music.and to develop the Archive of Folk Song at the Libraray of Congress“ weiterzuführen, war ein Aufnahmegerät eine noch dazu 300 Pfund schwere -Sensation. Ebenfalls sensationell empfanden die Beiden das, was sie jenseits der Metrololen zu hören bekamen. Mitte der 30er Jahre war die Amerikanisierungswelle in vollem Gange und das europäisch-geprägte Akkordeon wurde auch in Süd-Louisiana zusehends von den Streichinstrumenten der angloamerikanischen Western-Swingbands abgelöst. Im Untergrund hielt sich die traditionelle Musik lange genug, um von den Lomaxens auf Aluminiumband konserviert zu werden. Auf den beiden CDs mit Musik von 1934 und 1937 gibt es Beispiele für die Wurzeln der Cajun- und (später) Zydecomusik. CD 1 enthält elf Solo-Gesänge der Hoffpauir-Familie und ebensoviele“Fiddle und Akkordeon“-Nummern. CD 2 ist thematisch unterteilt in „Ballads, Laments and Drinking Songs“ und „Zydeco.Jure, and the Blues“. Das Ganze kommt mit einem ausführlichen 40seitigen Booklet mit Texten, Übersetzungen und Erläuterungen.WerSpaßan musikalischer Spurensuche hat, ist hiermit bestens bedient.
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