Tosca – Suzuki
Eines gleich vorweg: Die Erwartungen, die an das neue Album dieser beiden Wiener Schulfreunde geknüpft waren, können Rupert Huber und Richard Dorfmeister locker übertreffen. Nach dem Debüt-Album OPERA und den diversen Remixen ist die neue Tosca ihr Meisterstück geworden: Ein Schmelztiegel für digitale wie analoge Inputs, aus dem ein paar große Grooves in die Welt aufsteigen. Die Tracks scheinen fast ineinander überzugehen (sie tun es nicht!),einzelne Partikelchen von einem Stück ins nächste zu wandern (Background-Vocals, ein Bass-Motiv). Bei einem Track wie „Honey“ wartet man nur auf den Remix, der dem Stück den kleinen, entscheidenden Kick auf den Dancefloor gibt.“Boss On The Boat“ ist ein luftig im Wind flatterndes Stück Jazz, „Busenfreund“ besitzt Erik-Satie-reife Piano-Parts. In „Annanas“ sind nicht ganz vordergründig aber doch vernehmbar ein paar rhythmisch geflüsterte „tschikedas-tschikedas“ zu hören, die auf Afro-Beat-Wurzeln und Don Cherry verweisen. Wer sich auf Huber und Dorfmeisters raffiniert kreisende Electro-Suiten einlässt, wird mit verschiedenen Fensterchen in ferne Winkel der Popkultur bedient. Funk Food für die mental Freien! Und „Suzuki“, das hatten wir noch vergessen zu erwähnen, ist nicht etwa der Hinweis auf die favorisierte Motorradmarke der beiden Akteure, sondern dem gleichnamigen Zen-Meditations-Meister gewidmet.
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