Trance Mission – A Day Out Of Time
„Das geht bei mir ganz tief rein : Diese bedeutungsgeschwängerte Leerhülse musste der Autor dieser Zeilen neulich erst wieder vernehmen, zugegebenermaßen in einem Esoterik-Laden. Gesprochen wurde dieser Satz zu softerTribal-Trommlerei und einem flüsternden Didgeridoo, also zum üblichen Soundtrack für Räucherstäbchen-Orgien. Oft erinnern auch Trance Mission mit ihren fünf- bis zehnminütigen Collagen an Ethno-Beliebigkeiten dieser Art. Nicht immer.
denn im besseren Fall schaukelt sich die Percussion gegenseitig hoch, und man traut Trancemission tatsachlich die Überführung in tranceartige Zustände zu. Spannende Improvisationspassagen könnten glatt über die Tatsache hinweg täuschen, dass es die Oberklasse mit High-End-Anlage aber ohne Überbau nicht macht. So gibt’s als Titel die Referenz auf einen Maya-Feiertag, den „Tag außerhalb der Zeit“. Die Maya-Kultur ist immerhin zeitlich und geografisch weit genug weg, um einer ernsthaften Auseinandersetzung mit ihr zu entgehen und eignet sich so zum größten gemeinsamen Nonsens-Konsens für Zivilisationsmüde. Maya-BudenzauberfürS-Klassefahrer, sozusagen. So begleitet man den Mitschnitt des Abschiedskonzerts dieser Band nur mit einem weinenden Auge. Weil’s auch nicht wirklich ganz tief reingeht…
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