Tachiles – Formeln der Welt
Formeln der Welt
RCA/BMG ARIOLA
HipHop lebt seit jeher von der Interaktion zwischen Beats und Reimen. Tachiles, ehemaliger Rapper der legendären Fresh Familee, hat auf seinem Solodebüt zwar durchaus interessante Texte zu bieten, musikalisch bewegt sich in den 17 Tracks aber so gut wie nichts. Statt zupackender Grooves präsentiert Tachiles, der bereits 1994 auf dem ersten Album der Jazzkantine auf zwei Songs zu hören war, glattpolierte Sounds und jede Menge uninspirierte, zahnlose Beats. Ideen sucht man in Tracks wie „Unzufriedenheit macht sich breit“ und „Solche 6“ vergebens. Die Produktion klingt im Vergleich mit den Produkten anderer Wortkünstler aus Deutschland geradezu behäbig. Da helfen auch die vielen guten Textzeilen und Metaphern, mit denen Tahir Cevik alias Tachiles aus Ratingen in Songs wie „Immer weiter“ oder „Welten kommen, Welten gehen“ brilliert, nicht mehr viel. Seine feinfühlige Poesie passt fast nie zu der behäbigen Musik, die aus langweiligen Samples und geschmacksunsicheren Synthesizer-Sounds zusammengebaut ist. Eine der wenigen Ausnahmen ist „Eckstein, Eckstein“, in dem der Reimflow perfekt mit den Beats harmoniert. Das ist aber auch der einzige Höhepunkt auf FORMELN DER WELT. Der Rest ist Mittelmaß.
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