Soundtrack – Next Friday
Der Soundtrack zu Ice Cubes neuem Film „Next Friday“ wartet mit einer handfesten Überraschung auf. Über zehn Jahre nach dem bahnbrechenden Album STRAIGHT OUTTA COMPTON haben sich N WA entschlossen, eigens für dieses Album einen neuen Song einzuspielen. Dr. Dre, MC Ren und Ice Cube klingen auf „Chin Check“, unterstützt von Snoop Dogg, der den verstorbenen Eazy-E ersetzt, erstaunlich modern. Die Drei haben sich mehr oder weniger erfolgreich von ihrer musikalischen Vergangenheit emanzipiert und lassen sich auf keine Experimente ein. „Chin Check“ ist eine geradlinige Gangsta-Rap-Nummer mit einer eleganten Hookline, die sich durchaus mit NWAs Großtaten der Vergangenheit messen lassen kann. Doch auch der Rest des Soundtracks ist – abgesehen von zwei, drei Ausnahmen-alles andere als platte Ausschussware. Allen voran Ice Cube, der mit dem unwiderstehlichen „You Can Do It“ und mithilfe von Mack 10 und Ms. Toi einen seiner stärksten Songs der letzten fünf Jahre einspielte. Ebenfalls weit über dem Durchschnitt liegen Pharoahe Mönch und sein staubtrockenes „Livin It Up“ sowie der unvermeidliche Wu-Tang Clan mit „Shaolin Worldwide“. Etwas enttäuschend fallt dagegen der Beitrag von Eminem aus, der auf „Murder Murder“ erneut die Rolle des übergeordneten Beobachters spielt. Da fällt es Fugees-Mann Wyclef Jean auf „Low Income“ schon ein wenig leichter, das Klassenziel zu erreichen. Mit gewohnter Raffinesse bedient er sich im reichen Fundus der afro-amerikansichen Musikgeschichte und destilliert daraus in vier Minuten ein eingängiges Power-Paket mit leckeren Soul-, Funk- und HipHop-Elementen.
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