Flying Saucer Attack – Mirror
Waren die letzten ungefähr 100 Platten von Flying Saucer Attack aus Bristol bittersüßer, Feedback-infizierter Ambient-Drone für die Stunden zwischen 1 und 4, geht das Projekt von David Pearce jetzt neue Wege. MIRROR hat sowas wie Songs – natürlich mit FSA-typischen Beigaben wie geloopten Drone-Gitarren, die sich auftürmen zu monolithischen Klangvulkanen, um eine ebenso mächtige wie zähe Soundlava auszuspeien. Trotzdem könnte mancher Song („Tides“ oder „Space [1999]“ zum Beispiel), bei dem Pearce zur lieblichen Akustikgitarre mehr haucht denn singt, auch einem Album der Radar Bros, entstammen – oder, wenn man noch weiter in der Zeit zurückgehen will, den Pink Floyd der“lf“-Phase zugeschrieben werden. Dann wiederum erklärt David Pearce – natürlich mit dem Vokabular von Flying Saucer Attack – sein Verständnis von Chemical Brothers („Chemicals“), The Jesus & Mary Chain („River“) und Breakbeat („Winter Song“,“Rise“). Und auch wenn das alles reichlich heterogen anmutet, ist MIRROR eine gute Platte -auch weil sie gegen Erwartungshaltungen der FSA-Anhängerschaft verstößt.
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