Cidade Negra – Hits & Dubs

Ein Beat geht um die Welt. Reggae, Jamaikas unverzichtbarer Beitrag zur Popmusik, fand nicht nur in Afrika (Alpha Blondy, Lucky Dube) begeisterte Anhänger, auch viele Südamerikaner kürten Bob Marley zu ihrem Idol. Mit einer portugiesischen Version von „No Woman No Cry“ bereitete der Tropicalist Gilberto Cil 1979 dem brasilianischen Reggae den Weg. In Salvador da Bahia entstand bald darauf der Samba-Reggae, die wichtigste neuere Stilschöpfung Lateinamerikas mit Olodum als Aushängeschild. Brasiliens „erste authentische Reggaeband“ – so die Fachpresse des Landes-kommt jedoch aus der Baixada Fluminense, einem Armenviertel im Süden von Rio. Cidade Negra bedeutet „Schwarze Stadt“, und das ist bei einem Quartett, das zu drei Vierteln aus Afro-Brasilianern besteht, durchaus programmatisch gemeint. Cidade Negra entpuppten sich als Meister im Schreiben eingängiger Melodien, ihre Songs atmeten die südamerikanische Leichtigkeit des Seins. Zugleich knüpfte die Gruppe internationale Kontakte, konnte als Gastsänger Shabba Ranks und Patra präsentieren und gab als erste brasilianische Formation Konzerte im Mutterland des Reggae. Die vorliegende Doppel-CD lässt zehn Jahre Revue passieren: Mit einem Dutzend Ohrwürmern, zwei Bonustracks und 14 Remixen, bei denen sich Augustus Pablo, Steel Pulse, Sly & Robbie, Asward, Dancehall-Veteran U-Roy, Mad Professor und der legendäre Lee Perry die Klinke in die Hand geben. Vor Jamaikas Topgruppen müssen sich Cidade Negra jedenfalls nicht verstecken, wie HITS & DUBS beweist.