Tracey Chapman – Telling Stones
Tracy Chapman teilt das gleiche Schicksal wie ihre Kollegin TanitaTikaram. Jeder kennt sie, und keiner kann sich an ihre letzte Platte erinnern. DieTragik dieser Tatsache rührt daher, dass sich Tracy Chapmans Songs immer im Dunstkreis des kleinstmöglichen Nenners bewegen. Trotz ihrer engagierten Texte, trotz ihrer durchaus intelligenten Arrangements wollte es Frau Chapman nie so recht gelingen, sich als musikhistorisch relevanter Art zu etablieren.TELLING STORIES wird diese unfreiwillig selbstgesetzte Barriere wahrscheinlich auch nicht durchbrechen können. Wie ein ruhiger Strom fließen die elf Songs des Albums dahin. Sparsam instrumentiert und durchflutet von jenem verhaltenen Bluesfeeling, das für die Sängerin und Songschreiberin aus Cleveland, Ohio, nach wie vor das maßgebliche Stilmerkmal ist. Ein zarter Hauch von Gitarre, dazu die verschämt klopfenden Drums fügen sich zu kleinen persönlichen Song-Perlen, über deren rohem Skelett Tracy Chapmans glutvolle Stimme liegt. Und dennoch wissen die Stücke auf TELLING STORIES nicht zu überzeugen. Im Sumpf allzu großer Gleichförmigkeit droht die durchaus bezaubernde Filigranität von Songs wie „The First Try“ unterzugehen. Zu angepasst, zu glatt, zu wenig offensiv dringen die Harmonien ans Ohr des Hörers. Gerade so als hätten sie Angst, ihn zu belästigen.“Langweilig!!! Mach’doch mal was!“, möchte man dem CD-Player aufmunternd zurufen. Und immer wenn man denkt, jetzt könnte doch noch etwas Aufregendes passieren, löst sich alles im gefälligen Nichts auf.
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