Johnny Winter – The Progressive Blues Experiment
„Der weißeste Blues-Gitarrist der Geschichte, der über ein phänomenales Einfühlungsvermögen in das schwarze Genre verfügt“, meinte der britische „New Musical Express“ anlässlich Johnny Winters Debüt 1969. Bis auf einige höchst mittelmässige Alben steht der Name des texanischen „Wunder-Albinos“ seit drei Dekaden als Synonym für 12-taktige Extraklasse. Noch vor der offiziellen Premiere bei CBS spielte der Flinkefinger für das kleine texanische Label Sonobeat ein Album unter dem Titel THE PROGRESSIVE BLUES EXPERI-MENT ein. Obwohl diese Aufnahmen von Winters neuer Plattenfirma verächtlich als Demos abgetan wurden, gaben zahlreiche Rezensenten, darunter auch Rolling Stone-Kritiker Pete Welding,dem rauen und noch nicht auf Major-Hochglanz polierten Erstling den Vorzug. Aufgenommen in einem Club namens Vulcan Gas Company in Austin, Texas, in Triobesetzung mit Drummer „Uncle John“ Turner und Tommy Sannon am Bass, einem späteren Mitglied von Stevie Ray Vaughans Double Trouble, umweht die zehn puristischen Tracks ein Hauch von Mythos: Damals waren verschiedene Versionen des Albums in Umlauf. Auf manchen wurden den Klassikern wie „Rollin’And Tumblin'“,“lt’s My Own Fault“ (beide von Muddy Waters) oder qualitativ gleichwertigen Eigenkompositionen („Mean Town Blues“, „Black Cat Bone“) falscher Publikumsapplaus untergemischt-weil Live-Mitschnitte damals sehr in Mode waren.
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