Black Sabbath :: Black Mass

In keinem andren Genre unserer geliebten populären Musik gibt es mehr Hoeneß-Bands als im Metal. Das ist keine Meinung, das ist eine Tatsache. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sich alle Musiker, die blöd wie Bohnensuppe sind, einem natürlichen Drang folgend in Metal-Bands zusammenrotten. Rühmliche Ausnahme: Black Sabbath, um 1968/69 in Birmingham gegründet, haben mit der Einführung nichtmusikalischer Beigaben wie okkulter Symbolik, Blut, Fledermäusen und satanischen Versen -you name it – dem Genre jenen diabolischen Firlefanz gebracht, von dem es heute mehr denn je zehrt. Musikalisch zumindest waren Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tony lommi, Bassist Geezer Butler und Schlagzeuger Bill Ward bis zu ihrem ’76er-Album TECHNICAL ECSTA-SY- sowieso über jeden Zweifel erhaben. Mit einem furztrockenen,düsteren, zähflüssigen Sound verwiesen sie ihre Kollegen von Deep Purple in die zweite, und Uriah Heep in die Amateurliga. Dass Sabbath später – nach dem Ausstieg von „Madman“ Ozzy sowieso selber zur Voll-Hoeneß-Band wurden, muss hier nicht extra betont werden. Im Herbst 1970, nach dem Überraschungserfolg ihres zweiten Albums und der gleichnamigen Single PARANOID, traten Black Sabbath in der TV-Show „Beat Club“ von Radio Bremen auf. Damals wurde in Musiksendungen noch live gespielt, so kommt’s, dass die Songs in der „Beat Club“-Version unterschiedlicher tönen als auf den Alben. Ein kurzes aber knackiges „Paranoid“, das schwer schleppende „Black Sabbath“ als Hinweis darauf, wieso diese Musik früher mal Heavy Rock genannt wurde, der stampfende Debil-Rocker „Iran Man“ sowie eine seltsame Fassung von „Blue Suede Shoes“ als Reminiszenz an jene Tage, an denen Ozzy und seine Kollegen noch unter dem Namen Polka Tulk durch britische Blues- und Jazzclubs tingelten. Und Schluss nach siebzehneinhalb Minuten endet das herzlich-raue musikalische Vergnügen. Als Zugabe gibt’s den Auftritt als Video auf einem CD-ROM-Multimedia-Schnicksch nack-Teil.