George Thorogood & The Destroyers – Live in ’99
Was Dr. Feelgood für das UK, ist George „the satanof slide“ Thorogood für die US of A:Ein nimmermüder Verteidiger der wahren Werte und ihrer Helden, die Chuck heißen und Bo und Fats und John Lee und Hank und Muddy, einer, der es rocken und rollen und swingen und bluesen lässt, dass die Wände wackeln und das Herz im Leibe hüpft. Natürlich hat man das alles mindestens tausendmal gehört, darf darob auch skeptisch das Booklet von LIVE IN ’99 mustern und etwas murmeln, das klingt wie: „Oh bitte nicht schon wieder‘Who Do You Love’l Um Gotteswillen, ‚Night Time‘ ist auch drauf und ‚One Bourbon, One Scotch, One Beer‘, auweia …“ Aber dann knallt unter bierseligem Johlen des Publikums im Fox Theater von St. Louis das rock ’n‘ rollige „Be Bop Grandma“ aus den Boxen, dann kommt Nick Lowes „Half A Boy, Half A Man“ in beschwipster Cajun-Seligkeit dahergewippt, und plötzlich fühlt man sich „Bad To The Bone“ und ist nur mäßig erstaunt, als sich auf dem eigenen Unterarm eine Tätowierung in der Form Mississippis abzuzeichnen beginnt. Die Destroyers köcheln derweil bei großer Hitze, nur der Chef verbrennt sich ab und an den Mund. Etwa mit seinem „don’t drink & drive“-Gelaber. Recht hat er, aber hier will man’s nicht hören. Man will’s verrucht und verraucht, will Vollrausch und Vollgas. Und nennt George das, was er da tut, wirklich und wahrhaftig „good clean american fun“? You talk too much, man.
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