Arto Lindsay – Prize
„Behutsamkeit‘ ist wohl die treffendste Beschreibung der Arbeitsweise von Arto Lindsay. Sorgfältig und konsequent schreibt der in Brasilien aufgewachsene Lindsay die Geschichte des Bossa Nova fort. Dass er sie sich lediglich wieder angeeignet hat, ist auf PRIZE nicht mehr hörbar. Er besticht mit einem tiefen Verständnis für die Wesenseigenschaften dieser Musikform: Der Sinn für Nuancen, Uneindeutigkeit, Verwaschenheit und die müde Morbidität, mit denen Musiker wie Antonio Carlos Jobim einst einen tristen Kontrast zum Feuer der Sambatrommeln schufen. Basierte Lindsays letztes Album auf brasilianischer Perkussion, so orientiert sich PRIZE eher an Gitarren. Dabei ist das Werk nicht etwa geschlossener geworden, sondern vielfältiger, unruhiger, was auch an der Schar der Gastmusiker liegt, zu denen u.a. Brian Eno gehört. In die Songs hineingestrickt hat Lindsay ein unterschwelliges Brodeln, knisternde und polternde TripHop-Loops sowie vertrackte Noisepassagen. Diese verleihen den Songs die atmosphärische Lebendigkeit einer Live-Aufnahme. Gebührenpflichtige Hörprobe unter oigo-25 $2 SO 56 fs. ME/S-Hotline S. S3)
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