Hildegard Knef – 17 Millimeter
Bis auf das kurze Comeback, das die Hildegard Knef vor Jahren mit Extrabreit Hitparadentauglich hinlegte, sind fast 20 Jahre seit ihrem letzten Album vergangen. Dass sie mit knapp 75 jetzt noch mal die Lust an der Ballade wiedergefunden hat, verdankt sie Till Brönner. Der junge Shooting Star des Retro-Jazz komponierte und arrangierte der Knef ein Old Fashioned-Konzept auf den Leib, bei dem schon mal tagesaktuelles Timing durchschimmern kann – in Form von schüchternen Scratches und vorsichtigen Beastie Boys-Samples. Das hat nicht nur Charme, sondern auch Klasse! Nur bei den Texten fällt die Knef schon mal in das Loch, in dem schon seit Jahrzehnten die Karriere-Reflexionen und Liebesgrüße an Berlin liegen. Ansonsten sind die 17 MILLIMETER ein gelungenes Lebenszeichen zwischen Rag und Rap, mit dem die alten Knef-Kamellen „Eins und eins“ und „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ endlich zu wahren Club-Standards aufsteigen.
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