Zarah Leander – Aufnahmen 1936-1941
Aufnahmen 1936-1941
PHONODOR SCHALLPLATTEN/SPV
Über die Musik hier müssen fürwahr nicht mehr viele Worte gemacht werden. Louis Armstrong war der wohl wichtigste Pionier des frühen Jazz, Duke Ellington sein größter Komponist, Glenn Miller kommerzialisierte den Big Band Swing wie keiner vor ihm, und Gene Krupa, der mit der Band von Benny Goodman bekannt wurde, gilt bis heute als einer der besten Schlagzeuger aller Zeiten. Etwas aus der Reihe tanzt nur die Fünfte im Bunde, UFA-Star Zarah Leander. Sie feierte unter den Nazis ihre größten Erfolge und begeisterte das Reich mit tiefer Stimme und laszivem Sex sowie Evergreens ä la „Kann denn Liebe Sünde sein?“ oder „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“. Das Interessante an dieser Reissue-Reihe ist nicht unbedingt die kompilierte Musik-die jeweiligen Zusammenstellungen entsprechen dem üblichen Best of-Prinzip. Außergewöhnlich ist indes die technische Seite dieser Edition. Der Heilbronner Ingenieur Robert M. Laue hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich diese nur auf Schellack-Platten erhaltenen historischen Aufnahmen nahezu authentisch wiedergeben lassen. Dabei ging er von der simplen Idee aus, dass nachträgliches Soundlifting den Original-Höreindruck manipuliert, der Einsatz modernster Digitaltechnik bei der Erstellung eines neuen Masters also nur den ursprünglichen Klang verfälscht. Ergo setzte Laue alles daran, gut erhaltene Schellacks zu finden und, nach Studium historischer Patentliteratur, authentisches Equipment selbst zu konstruieren. Das so erzielte Wiedergabeergebnis wurde anschließend ohne weitere Klangkosmetik 1:1 auf digitale Tonträger übertragen. Interessante Idee. Und erstaunliches Ergebnis: Die alten Kamellen klingen samt und sonders überaus brillant und dynamisch. Allerdings muss man sich an das knisternde Laufgeräusch des Grammophons und gelegentliche Knackser erst gewöhnen, ebenso wie an das verhältnismäßig geringe Klangspektrum. Wummerbässe und schrille Höhen: Fehlanzeige, wie schon vor 70 Jahren. Wer’s also auhentisch liebt – hier ist das Nonplusultra.
LOUIS ARMSTRONG
Aufnahmen 1927-1930
DUKE ELLINGTON
Aufnahmen 1928-1945
GLENN MILLER
Aufnahmen 1939-1942
GENE KRUPA
Aufnahmen 1935-1945
Mehr News und Stories