Pat Metheny – A Map Of The World

„Ich hasse Pat Metheny“, ein Zitat des Gitarristen Arto Lindsay. Nicht nur für Lindsay ist der Sunnyboy unter den Jazz-Gitarristen eine Reizfigur. Denn zwischen seinen Ausritten zu Hardbop und Free Jazz kehrt Metheny regelmäßig zu einer Klangpoesie zurück, die an Seichtigkeit und lieblicher Schönfärberei nicht zu überbieten ist. So auch beim Soundtrack zum neuesten SigourneyWeaver-Streifen AMAPOFTHE WORLD. Die musikalische Untermalung eines Filmes ist zwar nicht vergleichbar mit einer eigenständigen Studio-Produktion, doch was auf den 28 Tracks an naturalistischen Weichzeichnungen ausgebreitet wird, ist Metheny pur. Langatmig substanzlose Synthie-Sounds bilden den Humus, auf dem akustisches Einerlei von bisweilen kaum auszuhaltendem Kitsch prächtigst gedeihen kann. Es plätschern die Melodien mit Streichern genügsam in die Gehörgänge, alles im Dienste einer atmosphärischen Selbstverliebtheit, der eigentlich seit den „Bilitis“-Tagen die Rote Karte gezeigt werden muss. Für Hartgesottene ist A MAP OF THE WORLD der erneute Aufstieg in den Siebten Pat Metheny-Himmel. Die Arto Lindsays unter uns wenden sich mit Grausen ab von diesem klanggewordenen Groschenroman.