Dakota Suite – Navigators Yard
DAKOTA SUITE Navigators Yard
GiJTTERHOUSE/TIS/EASTWEST
Kaum vorstellbar, dass abgrundtief traurige Musik derart erfreuen kann. Und doch schaffen es Dakota Suite auch auf NAVIGATORS YARD wieder, den Hörer mit schwermütigen Tönen in helle Begeisterung zu versetzen. Im Gegensatz zum Debüt SONGS FOR A BAR-BED WIRE FENCE setzt das Trio aus Leeds hier jedoch nicht auf spartanischen Neo-Folkrock mit Gesang, der in düsteren Texten von der Vergänglichkeit des Lebens und von Versagensängsten, von Verlust und Verlassensein kündet. Nein.diesmal überraschen Chris Hooson, Andrew Thrower und Richard Formby mit einer Instrumentalplatte und kinematographischen Soundskizzen. Mit diversen Gastmusikern haben sie an Piano, Cello, Violine, Harmonium, Sitar, Klarinette etc. kleine akustische „Lieder ohne Worte“ eingespielt. Geblieben ist aber die Vorliebe für melancholische Stimmungen. In einer alten englischen Kirche haben Dakota Suite 17 Tracks voller Wehmut aufgenommen. Das Kleinod „Adam“ etwa weckt mit einer gestopften Trompete ä la Miles Davis freudlosbedrückte Emotionen.“Before The Bitter 1 Wind“ ist ein herbstlich anmutendes Klanggemälde, bei dem man das fallende Laub und die nebelverhangene Dämmerung eines Novembermorgens förmlich vor sich sieht. Und wenn die kreuzunglücklichen Sounds von „Cancer And You“ und „Elegy For A Funeral“ vorbeiziehen, möchte man am liebsten losheulen. NAVIGATORS YARD ist das richtige Album, um sich in einsamen Stunden ins stille Kämmerlein zurückzuziehen und übers irdische Dasein zu sinnieren.Trotz aller Traurigkeit kommen bei Dakota Suite aber nie Suizidgedanken auf. Denn ihrer 1 Musik wohnt letztlich – bei allem Pessimismus – eine positive Kraft inne. Bonjour, tristesse!
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