Mariah Carey – Rainbow
Ein echtes Centerfold, dieses CD-Cover: Zu voller Größe aufgeklappt, sieht man Britney Spears sich leicht geschürzt auf einem Bett räkeln und lasziv in einen herzförmigen, roten Lolli beißen. Doch halt! Die Coverdesigner haben einen kleinen Fehler auf dem Foto versteckt. Die Pose stimmt, das Höschen passt, die kunstvoll und nahtlos aufgepolsterte Brust streckt sich in die Höhe. Aber es ist gar nicht Britney, dort auf dem rosa Seidenlaken. Es ist ihre ältere Kollegin Mariah Carey, über die man außerdem noch sagen kann, dass sie bislang weltweit 115 Millionen Alben verkauft hat. Warum das so ist, erschließt sich auch bei RAINBOW wieder nicht vollständig, zumindest nicht über die Musik. Selbstverständlich zieht so eine Mega-Massenproduktion stets alle an, die Rang, Ruhm und Namen haben: Die Producer-Götter Jimmy Jam & Terry Lewis, Diane Warren als Dauerhitschreiberin, und das Who Is Who des HipHop gibt sich das Mikro in die Hand. Warum bei aller Schwärze, die Kollaborateure wie Jay-Z, Usher, Da Bratt, Missy Elliott, Snoop Dogg und 98 Degrees garantieren sollen, dass Mariah Careys musikalisches Spektrum doch wieder nur von Wollwaschgang bisWeichspül-Pop reicht, wird für ewig ihr süßes Geheimnis bleiben. Immerhin: Mitmenschen, die sich über das langweilige Fernsehprogramm beschweren, nachdem sie wieder einmal einen Abend in das Trommelfenster ihrer „Bauknecht Öko Lavamat“ geglotzt haben, werden mit RAINBOW eine echte Bereicherung ihres tristen Alltags erleben.
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