Der Bär Kommt Heim
Ein tierisches Buch, und zwar im wörtlichen Sinne. Handelt es sich doch bei seinem Hauptdarsteller um einen ausgewachsenen Bären. Der ist, was Bären nun mal eigen ist, ziemlich groß und mindestens ebenso schwer. Das macht vielen Menschen angst, und deshalb wird der die Freiheit liebende und dem Freigeist verbundene Vierbeiner von ein paar kleingeistigen Zweibeinern eingesperrt und auch sonst ordentlich gequält. Doch der Bär verfügt über ein paar Besonderheiten: Er kann nicht nur sprechen, sondern auch noch formidabel Saxophon blasen. Das wiederum gefällt ein paar aufgeklärten Geistern der Gattung „Mensch“, die aus dem Bären prompt eine Berühmtheit machen wollen. Und das gefällt auch der schönen Iris, die den Bären domestizieren möchte. Und 1 zwar mit allem, was ein geregeltes Eheleben so ausmacht und daher durchaus geeignet ist, empfindsamere Leser zu verstören. Sei’s drum. Immerhin wurde Autor Rafi Zabor für sein bäriges Buch mit dem Pen-Faulkner-Award ausgezeichnet. Ausgezeichnet sind auch die Jazz-Kenntnisse, die der Drummer Zabor in seinem Roman oft und ausführlich unter die Leute bringt. Schon allein deswegen kann es nicht schaden, wenn der Leser eine gewisse Vorbildung mitbringt. Schließlich ist es für das bessere Verständnis des Bären nur nützlich, wenn man weiß, wer mit Trane und Bird, Ornette und Sonny gemeint ist.
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