Texta – Gegenüber

Schon mal Österreicher rappen gehört? Nein, das ist nicht diskriminierend gemeint. Im Gegenteil. Es wird nämlich höchste Zeit. Wo deutsche HipHopper mühsam nach Worten ringen, stammeln, aus dem Fluß geraten, schließlich mitleiderregend weiterholpern, sind unsere südlichen Nachbarn einfach nur smooth. Will heißen, Texta sind smooth. Zwar heben sich die Lyrics der fünf Linzer auf ihrem Zweitling nicht haushoch vom Einerlei des branchenüblichen Wortsalats ab. Dabei wäre es geradezu ein Faux-Pas, Texta der Weichspülerfraktion zuzuordnen. Alles andere als entspannt rumpeln denn auch die Beats auf GEGENÜBER in erbarmungslosem Stakkato aus den Boxen. Spacige Soundfragmente wechseln sich mit zartem Harfenklang als Hintergrund ab, während die vier MCs Huckey, Laima. Flip und Skero vorne um den Wortanteil kämpfen. Trotz geballter Sprachwut und dröhnender Samplingcollagen verlieren die 15 Songs jedoch niemals den Flow. Vom groovigen Intro bis zum abschließenden „Dies geht an …“, das die einleitenden Harmonien noch einmal aufgreift, spannt sich ein homogener Bogen. Wobei homogen an dieser Stelle alles andere als langweilig bedeutet. Vielleicht ist ja wirklich wahr, was man schon seit langem munkelt. Das mit den Österreichern und den Deutschen … und der Kreativität. Ihr wißt schon.