Laub – Intuition
Weil doppelt nun einmal unbestreitbar besser hält, gibt es nun auch eine Scheibe voller Remixe als Anhang zu UNTER ANDEREN BEDINGUNGEN ALS LIEBE, dem letzten Album der drei Kopf-Elektroniker aus Berlin. Es gedeiht das ein oder andere gewagte Experiment. Wie schon bei den Originalen wird auch in diesen Überarbeitungen konventioneller Dance-Rhythmus nur begrenzt zugelassen. Wenn er einmal auftaucht, ist es ein Breakbeat – wie im Track von Düsseldorfs Phoneheads. Oder aber der Rhythmus bleibt in zerhacktem oder verzerrten Zustand wie bei Poles Version von „Grau“. Die björkige Stimme von Antye Greie-Fuchs spielt nur eine Gastrolle, ist selten so präsent wie im dubbigen Mix von Matthias Schaffhauser. Freund Schneider TM hat die Dame uncharmanterweise komplett ausgeblendet und dafür atonale Störmanöver eingeflochten. In der Regel hatten einheimische Kollegen die Finger an den Reglern. Besondere Bewunderung scheinen Laub darüber hinaus beim britischen Ninja Tune-Stall zu genießen, denn sowohl die Labelinhaber Coldcut als auch deren Hausact Clifford Gilberto legten Hand an. Eines haben alle hier vertretenen Remixe gemeinsam; Sie klingen nicht nach routiniertherzloser Auftragsarbeit. Sie verstärkten vielmehr ein rätselhaftes Element, wie es für die Musik von Laub typisch ist. Schon die Originale verwelken nicht so leicht. Durch die Remixe hält alles noch etwas länger.
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