B.B. King – Let The Good Times Roll: The Music Of Louis Jordan
Die Kiste mit dem klassischen Chicago-Blues bleibt heute mal verschlossen, dafür profiliert sich B.B. als King of Swing. Inspiriert vom Sänger und Saxophonisten Louis Jordan, der in den 30er Jahren in Lohn und Brot bei Louis Armstrong und Chick Webb stand, bevor er sich mit seiner eigenen Band selbständig machte, läßt B.B. King Klassiker wie „Caldonia“ oder „Let The Cood Times Roll“ Revue passieren. Seine Wunderwaffe, die Gitarre namens „Lucille“, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, statt dessen dominieren Vokalarrangements und Bläsersätze im Stil der 40er und 50er Jahre. So viel Werktreue paßt kaum ins hipgeschriebene Swingrevival. Let The Good Times Roll ist demnach auch kein Soundtrack für wertig gekleidete Premium-Partymenschen, sondern vielmehr eine tiefe Verbeugung vor Louis Jordan. Und B.B. King, mittlerweile 72 Jahre alt, entpuppt sich als ergebener Fan jenes 1975 verstorbenen Musikers.der in der Nachkriegszeit kräftig dabei mithalf, den Jazz-inspirierten Rhythm’n’Blues in geradlinigen Rock’n’Roll zu transformieren. King gibt sich als Sänger keine Blöße, läßt bisweilen „Lucille“ sprechen und vertraut ansonsten auf die Handwerkskünste von Kollegen wie Dr. John, Hank Crawford und Earl Palmer. Dabei entsteht eine Musik, die so solide wie ein gußeiserner Achtzylindermotor von General Motors ist: ohne explosive Temperamentsausbrüche, aber schlichtweg unkaputtbar.
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