Paquito D’Rivera – Tropicana Nights
So ähnlich muß es wohl geklungen haben, als in den 50er Jahren an schwül-heißen Abenden in Havannas Nightclubs feurige Big-Bands zum Tanz aufspielten. TROPICANA NICHTS von Paquito D’Rivera belebt diese Epoche wieder. Mit Orchesterstärke weckt der Exil-Kubaner, der sich Anfang der 80er Jahre während einer Auslandsreise absetzte und in den USA um Asyl ersuchte, Assoziationen an die große, längst vergangene Zeit der „City of Columns“, an das mondäne Nachtleben in „La Habana“. Zigarre rauchende Männer in weißen Anzügen, Cocktails schlürfende Damen mit großen Hüten, Tänzerinnen in Rüschenkleidern – all das sieht man vor dem geistigen Auge, wenn dieses Album erklingt. Doch Paquito D’Rivera bleibt freilich nicht bei der Nachahmung vorgestriger Szenerien stehen, er ist kein tumber Nostalgiker und versieht seine moderne Ausdeutung des Cuban-Jazz mit zeitgemäßen Elementen und Sounds. Wenn er etwa mit fetzigem Big-Band-Geschmetter und einer riesigen Batterie von Perkussionsinstrumenten (Bongo, Conga.Timbales, Sambagurke etc.) Stücke der Stilrichtungen Mambo, Son, Bolero und Rumba anstimmt, dann schwingt stets das Lebensgefühl unserer Tage mit.
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