Counting Crows – This Desert Life
Langsam, ganz langsam sieht selbst das Häufchen Adam Licht am Ende des Tunnels. Auf dem dritten Studioalbum der Nordkalifornier um Adam Duritz geht’s bisweilen fast schon fröhlich zu. Die erste 6/8-TotaIdepression kommt nach zwei rockigen Mid-Temponummern erst an Platz drei, und selbst hier malt unser gebeutelter Freund nicht kompromißlos schwarz: „Things are getting worse, but I feel a lot better“, meint er in „Amy Hit The Atmosphere“.THIS DESERT LIFE klingt entspannt, lustiger als AUGUST AND EVERYTHING AFTER und weniger zerstörerisch als RECOVERING THE SATELLITES. Ein bißchen Gewinsel gibt’s freilich noch – wem das allerdings nicht auf den Wecker geht, der findet auch hier wieder durchweg beachtliche und melodieverliebte Songs, sorgfältig und trotzdem locker arrangiert, bisweilen auch zurückhaltend orchestriert. Laid-Back sind die Crows der postdepressiven Phase, mehr Harmonie-Gesänge zeugen von zunehmender Westcoast-Formatierung und zu den Piano-Akkorden von „Colorblind“ flötet sogar jemand quer. Nach Minuten der Stille regiert am Schluß albernes Chaos, ein Fernseher sendet den „one small Step for man…“-Spruch der ersten Mondlandung und plötzlich rotzen Duritz und Co. „Kid Things“ (hidden track) im Brachialsound runter. Danach endloses halluzinogenes Gelächter („thanks for theweed, man“), der unveröffentlichte Track „Baby“ wird eingezählt – und genau hier endet die erste Counting Crows Platte, die uns mit einem Schmunzeln entläßt. That’s one small Step for Duritz…
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