Blackalicious – Nia

Diese Herrschaften hatte man eigentlich schon verdrängt. Dabei wußte Mo Wax-Macher James Lavelle auf dem Cover des Debüts MELODICA noch Folgendes über sie zu berichten: „Es kristallisiert sich heraus, daß Blackalicious die Fackel progressiven Hip-Hops eine Stufe höher tragen, ohne Gimmicks, nur mit echten Fertigkeiten, wie es sein sollte.“ Besagte Platte ist mittlerweile fünf Jahre alt. So lange brennt keine Fackel. Chief Xcel und The Gift Of Gab war das Feuer ausgegangen. Erst konzertierte Anstrengungen mit DJ Shadow und Latyrx auf dem unlängst veröffentlichten Highlight QUANNUM SPECTRUM brachten zündende Ideen zurück. Jetzt gibt es nicht etwa verkappte Coverversionen, übertriebenen Personenkult oder Homeboy-Haßtiraden wie bei anderen Westcoast-Rappern zu beklagen. Eigenheit von Blackalicious ist es, als jazzbeeinflußte Spoken-Word-Performer aufzutreten, die keine Musik brauchen, um rhythmisch zu reimen. Natürlich haben Blackalicious noch Töne, ziemlich melodische und originelle dazu. Das Album ergibt ob kleiner Zugaben (Konzertmitschnitte, Geschichtslektionen) ein abwechslungsreiches, 7ominütiges Hörspiel, mit dem sich eine poetische Sicht auf den Zustand der Straße eröffnet. Wie heißt es am Ende der Platte doch so schön? „This is the dawn of a new era“. Die richtige Dosis Optimismus und Können vor dem nächsten HipHop-Höhenflug.