The Faces – The Best Of Faces: Good Boys…When They’re Asleep
Das hard-beatende Londoner Giftzwerg-Ouartett namens Small Faces verabschiedete sich 1969 mit dem Single-Paukenschlag „Warn Barn,Thank You Mam“. Kurz zuvor hatte es mit OGDEN’S NUT GONE FLAKE schnell noch ein Jahrhundert-Album hingelegt. Außer für Sänger Steve Marriott, der nahtlos mit Humble Pie reüssierte, schien die große Karriere für Kenny Jones (dr), Ronnie Lane (b) und Ian McLagan (keyb) schon mit Anfang 20 erledigt zu sein. Doch der säbelbeinige Session-Musikant Ron Wood diente sich dem Rest-Dreier als Gitarrist an und empfahl zugleich seinen aufgekratzten, fußballverrückten Kumpel Rod Stewart als neuen Sänger. Tatsächlich hatten auch Woody und Roddy als geleaste Beteiligte der Jeff-Beck-Group gerade Epochales vollbracht (die Alben TRUTH und BECKOLA), waren allerdings vom launischen Gitarrissimus kurz darauf verstoßen worden. Die Fünf verstanden sich auf Anhieb prächtig. Ihre gemeinsamen Vorlieben für englischen Humor, Dosenbier und Pub-Rhythm’n’Rock waren ideale Voraussetzungen, um sie unter dem – Kontinuität und Wandel suggerierenden – Namen The Faces zu einer der besten britischen Combos der ersten Hälfte der 70er Jahre gedeihen zu lassen. Trotz aufreibenden Lebenswandels, notorischer Unzuverlässigkeit und paralleler Solo-Exkursionen des (zum Weltstar avancierenden) Lead-Singers gelangen den Faces phantastische Songs („Pool Hall Richard“), großartige (A NOD IS AS GOOD …) und grottenschlechte (OOH LA LA) Alben. Ihr feuchtfröhlicher Blues’n’Booze nach Stones-Art geriet zum Archetyp für zeitlosen Britrock. Das Beste aus ihrer von 1969 bis 1975 währenden Karriere, darunter die oben genannten Songs, ihr Meisterstück „Stay With Me“ und das unveröffentlichte „Open To Ideas“, ist auf dieser vortrefflichen Compilation vereint.
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