Vermoosten Vløten – Ngongo
Juwelen aus Berlin“, jubelte der allheilige John Peel und meinte damit die Vermoosten Vløten: Das sind Hanni und Libojah, und sie spielen auf ihrem neuen Album NGONGO zwei Dutzend Instrumente vom CD-Player über Hells Bells bis hin zum Tamburin. Extrem begrüßenswert ist die Chuzpe der beiden Frauen, Textzeilen wie „Herr Rossi looks for luck“und „Freak out in a Mars age daydream“ ein Dutzend Mal hintereinander zu singen (ohne, daß es langweilig wird) und Zeile für Zeile auch noch im Textbooklet zu notieren. Diese deutsche Gründlichkeit wird alsbald mit einer „Polka For Christian Klar“ gekontert, in der man nachhören kann, wie es so ist, ein paar alte Terroristen in einem Pub zu treffen. Die Musik dazu klingt wie von einer kranken Punkband gespielt, die nachmittags bei Hippies zu Hause ein bißchen Aufstand inszenieren darf. Viel lieber aber spielen die Vløten sanfte, mehrfach gebrochene Lieder, die sich in der Welt auskennen (Country, Lassie Singers, Techno und Ländler). Und manchmal zwitschern sie auch nett einen mit uns: „Rebels drink tequila, have wild romances…that’s why we love them“. Und wer am Anfang eine textliche Variation einer alten Bowie-Nummer zu erkennen glaubte, liegt vollkommen richtig und wird diese Platte lieb haben.
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