Chuck Prophet – The Hurting Business
Wie war s damit? Gram Parsons jammt mit Portishead. Zu nichtssagend (und überhaupt: Ist der“Cosmic Cowboy“ nicht schon 25 Jahre tot)? Okay, zweiter Versuch: Bob Dylan trifft beim chill-out an einer Texaco-Tanke in der Wüste Ray Davies. Zu klischeehaft (und welche Tankstelle überhaupt, die aus „From Dusk Till Dawn“ vielleicht?) Schade, dabei steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in diesen scheinbar so absurden Szenarien. Dann eben konventionell:Chuck Prophet hat ein neues Album gemacht, sein fünftes seit dem Split von Green On Red, das THE HURTING BUSINESS heilst, den Altvorderen Gram Parsons, Bob Dylan und Ray Davies viel verdankt, gleichwohl zu 100 Prozent Chuck Prophet ist und mehr als nur andeutungsweise in Richtung-jawoll -TripHop geht. Americana-TripHop also, und wenn’s sowas bis jetzt nicht gegeben hat, dann gibt’s das eben jetzt, basta. Für all jene, die’s bis hierher nicht kapiert haben: THE HURTING BUSINESS ist groß. G-R-O-S-S. Die zwölf Songs schleichen sich katzengleich-lasziv an, und wenn in „Shore Patrol“ DJ Rise die Turntables anwirft, in „Dying All Young“ Raps ein- und ausgeblendet werden, in „Rise“ Loops auf eine wunderbare Harmonika treffen, sind das keine billigen Gimmicks, sondern elementare Bestandteile des Chuck Prophet-Sounds. Purismus? Pah! Daß „Apology“ Elvis Presley huldigt und El Vez schmäht oder daß das Titelstück die Rolling Stones zitiert, hört man trotzdem gerne. Denn damit eines klar ist: Das hier ist immer noch Rock’n’Roll.
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