Molotov – Apokalypshit

Molotov haben ihren Namen nicht umsonst gewählt. Wer das nicht glauben wollte, mußte fühlen. Spätestens, als der Laser über die ersten Takte des Debütalbums DONDE JUGARAN LAS NINAS huschte, kam das wahre Gesicht der Mexikaner zutage. Aus dem Schatten intelligent arrangierten Latino-HipHops ä la „GimmeTha Power“ traten Wucht, Wut und Brachialität. Musik gewordene Emotion, für die nur der gleichnamige „Cocktail“ synonym stehen konnte. APOCA-LYPSHIT knüpft die einmal begonnenen Stränge konsequent weiter. Wüste Gitarrenriffs und Stakkato-Raps entfachen gleich zu Beginn ein akustisches Inferno, das den frühen Beastie Boys glatt den Rang abläuft. Im ganzen Umfeld der massiven Rhythmuskörper züngelt, lodert und brodelt es. Groove-Rock, HipHop und vereinzelte Latino-Elemente verschlingen sich zu klimaktischen Collagen, um im eigenen Sumpf wieder unterzugehen. Apokalypse eben, wie der Titel sagt. Dabei treiben es die Jungs um Mario Cataldo Jr. so bunt, daß die vereinzelt gestreuten Atempausen kaum mehr Linderung verschaffen. Doch gerade in Songs wie dem trägen „Undertow“ könnte die Zukunft schlummern. Sparsam gesetzte Samples, entspannte Vocals und gelegentliche Exkurse in musikalisches Neuland sorgen für den Flow, den das restliche Album vermissen läßt. Aber Molotov wären nicht Molotov, würden sie so urplötzlich zu Weicheiern werden. Da müßten sie sich erstmal einen neuen Namen suchen.