Junkie XL – Big Sounds Of The Drag
Wer kommt denn da angerast? Hollands Top-Produzent Tom Holkenborg und Rapper Rudeboy (sonst Urban Dance Squad) mal wieder, die schon auf ihrem Debütalbum SATURDAY TEENAGE KICK einen Heidenlärm machten. Leider kam dabei nur der Opel Manta unter den Rave-Rock- oder Big-Beat-Scheiben heraus: Ein flott durchstartender Flitzer mit primitiver Ausstattung. Alles halb so wild. Am Anfang macht jeder Fehler. Und das Duo zeigt sich lernfähig. Junkie XL wollen nun doch nicht als derb klotzendes Kraftpaket in die Geschichte eingehen, das nur deshalb Dance-Music macht, damit auch Fear Factory-Fans sie verstehen. Holkenborg hat sich hörbar um Feintuning bemüht. Endlich hört man melodische Pferdestärken unter der Haube. Der Bass schlägt nicht mehr nur dumpf zu, sondern hoppelt auch mal funky übers House-Parkett. Wie der Amsterdamer es überhaupt mit Abwechslung und Gefühl versucht. Akustikgitarren! Streichersätze! Jazztrommeln! Für „Power Of The BigSlacks“ hat er sich einen stur aufklatschenden Sixties-Garagenband-Beat ausgesucht und ausgelassene Britpop-Motive drübergelegt, bis in etwa „Rocks“ von Primal Scream herauskommt. Das klingt unter dem Strich immer noch sehr rasant und sportlich. Aber nicht mehr so unüberlegt wie bei Springinsfelden, die zum ersten Mal mit Papis BMW über die Autobahn heizen. Kein Kick mehr nur für ein Wochenende. BIG SOUNDS ist für jeden Tag da.
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