Soundtrack – Absolute Giganten
Daß „Absolute Giganten“ so ein schöner Film ist – und es ist fürwahr ein sehr schöner Film -liegt nicht zuletzt daran, daß Regisseur Sebastian Schipper ein Gespür für Musik hat und sich auf die Kunst versteht, damit unaufdringlich Stimmungen zu unterstreichen. Bestes Beispiel dafür ist das musikalische Herz des Filmes, „Reprise“ von den US-Alternative-Folkrockern Sophia, ein beinahe unwirkliches wundervolles 90-Sekunden-Instrumental, das man nach dieser witzigwehmütigen Geschichte über Freundschaft und Abschied nie mehr hören kann, ohne daß es einem die Kehle zusammenschnürt. Für Autofahrten durch triste Vorstädte und hektische Kicker-Matches konnte Schipper The Notwist (klarer Fall von „keine Geringeren als“) gewinnen, die unter anderem drei Remixes von „Moron“ beisteuern. Aus dem Autoradio tönen Egoexpress und Dirk von Lotzow (schließlich sind wir in Hamburg), mit Laurent Garnier und Sound of Klimax geht’s zum Clubbing und von Jimi Tenor („Total Devastation“), T. Rex („20th Century Boy“) und G. Love & Special Sauce („TheThings That I Used To Do“) gibt’s bekannte Songs, die man sich beim Kinobesuch mit hübschen neuen Assoziationen aufladen kann. Und selbst die heute obligatorisch auf dem Soundtrack vertretenen Original-Filmdialogstellen sind so sparsam eingesetzt und stimmig,daß man sie nicht nach dem ersten Hören weg-skippen wird. Ein wunderbarer Nachhall zu einem wunderbaren Film warum die Plattenfirma als Album-Opener noch ein ganz flottes, aber den Mood des Filmes um ca. 19 Lichtjahre verfehlendes (und im Film auch nicht auftauchendes) Stück Deutsch-HipHop von Falk, das Bo und Ferris MC („Wer hätte das gedacht?“) draufgepackt hat, wird wohl irgendein Mensch aus der Marketingabteilung beantworten können. Aber das wahrscheinlich nicht wirklich schlüssig.
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