Jack Radics – Love & Laughter

Wenn ein Reggae-Star in seiner jamaikanischen Heimat alles erreicht hat, was man dort erreichen kann, zieht es ihn in die Welt hinaus. Im Falle von Jack Radics waren die Stationen seiner Lebensreise New York, London und – als vorläufig letztes Ziel und derzeitige Wahlheimat-Köln. Radics, der bereits mit sämtlichen namhaften Reggae-Stars von UB 40 bis Sly & Robbie zusammengearbeitet hat, veröffentlichte seit 1991 auf diversen Labels Solo-Platten, doch mit Love & Laughter und der Vorabsingle „No Matter“ schaffte er es auch erstmalig in die deutschen Charts. Zu Recht, denn sein unglaublicher Stimmumfang von Bass bis Tenor, der auf der Single zu hören ist, paart sich auf dem Album mit einer in dieser Form selten gehörten Stil-Spannweite. Mal croont er wie Ray Charles („TrueTo Myself“), mal swingt er im Karibik-Groove wie einst Harry Belafonte („Bird Song“) – doch selbst bei gelegentlichen Ausflügen in europäische Pop-Gefilde („Time And Pain“) vergißt er nie seine leichtfüßigen Reggae-Roots. Love & Laughter hält vom ersten bis zum letzten Track das, was der Albumtitel verspricht: Auch bei nachdenklicheren Nummern hat Radics stets ein sonniges Lächeln auf den Lippen. Wenn Seal einen Grammy gewinnen kann, ist Radics auf jeden Fall einer der nächsten Anwärter.