Kool Keith – Black Elvis/Lost In Space
Darf ein Mann, den man eigentlich gar nicht kennt, Reime wie „I’m the masterof the game in the rappin‘ hall of fame“ zimmern? Keith darf. Für seine Arbeiten mit den Ultramagnetic MC’s und an Dr. Octagon hat er zu Recht Komplimente erhalten. Jetzt verteidigt er seinen Ruf als Innovator mit Musik, die zu gleichen Teilen erdig und abgehoben ist. Erdig, weil reduziert und samplefrei. Abgehoben, da Keith sich in eine Galaxie der Beats und Reime befördert und sich dabei wie der King Of Rock’n’Roll vorkommt. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Verloren im Weltall und umgeben von Computern spielt sich Keith zunächst als intergalaktischer Klangkrieger auf, der nach dem Future-Funk forscht. Nach kurzem Kontakt mit der Bodenstation beamt er sich wieder zu Mutter Erde zurück, wo er den Homeboy-Millionarios die Leviten liest und deren Erkennungszeichen (R&B-Schmalz, dumme Sprüche, Ballermann-Allüren) disst. Aus dem Gedanken der fiktiven Reise von Memphis zum Merkur entwickelt sich ein mitreißendes Spektakel voller Originalität und Neuerungswillen. Kool Keith hat ein Machtwort gesprochen und den intelligenten wie individuellen Gegenentwurf zur Fließbandware der Karaoke-Clans im HipHop abgeliefert.
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